Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) und das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) als zuständige Bundesbehörden für die Überwachung der Umweltradioaktivität beobachten die Situation in der Ukraine aufmerksam.

In Deutschland sind 189,5 Millionen Kaliumiodidtabletten (Jodtabletten) in den Bundesländern bevorratet, die bei einem Ereignis, bei dem ein Eintrag von radioaktivem Jod in die Luft zu erwarten ist, in den möglicherweise betroffenen Gebieten durch die Katstrophenschutzbehörden verteilt werden. Bis zu einer Entfernung von ungefähr 100 Kilometern im Umkreis eines Kernkraftwerkes ist die Verteilung von Jodtabletten an Personen bis 45 Jahren, darüber hinaus für das gesamte Bundesgebiet an Schwangere sowie Kinder und Jugendliche vorbereitet.

Aufgrund der Entfernung zur Ukraine ist nicht damit zu rechnen, dass eine Einnahme von Jodtabletten erforderlich werden könnte. Von einer selbstständigen Einnahme der Tabletten wird abgeraten. Eine Selbstmedikation mit hochdosierten Jodtabletten birgt gesundheitliche Risiken, hat aktuell aber keinerlei Nutzen. Die Jodtabletten können nur wirken, wenn sie zum richtigen Zeitpunkt eingenommen werden.

Die Einnahme von hochdosierten Jodtabletten schützt ausschließlich vor der Aufnahme von radioaktivem Jod in die Schilddrüse, nicht vor Strahlung, die von außerhalb den Körper trifft, oder vor der Wirkung anderer radioaktiver Stoffe außer Jod, die in den Körper aufgenommen worden sind. Ausführliche Informationen zum medizinischen Hintergrund finden Sie in der Empfehlung der Strahlenschutzkommission "Verwendung von Jodtabletten zur Jodblockade der Schilddrüse bei einem Notfall mit Freisetzung von radioaktivem Jod".

Stand: 14.03.2022, 15:00 MEZ Uhr