Die Schilddrüse nimmt im ständigen Wechsel Jod auf und baut es wieder ab, das heißt, das Jod in der Schilddrüse wird ständig ausgetauscht. Deshalb ist der richtige Zeitpunkt der Einnahme der Jodtabletten die Grundvoraussetzung dafür, dass die Jodblockade funktioniert. Nimmt man die Jodtabletten zu spät ein, dann kann radioaktives Jod zuvor von der Schilddrüse aufgenommen werden. Nimmt man die Jodtabletten zu früh ein, dann ist das zugeführte nicht-radioaktive Jod schon wieder ganz oder teilweise abgebaut. In beiden Fällen wirkt die Jodblockade dann entweder gar nicht oder nur vermindert.

Der richtige Zeitpunkt der Einnahme sorgt dafür, dass das über die Jodtabletten zugeführte nicht-radioaktive Jod schon oder noch so zahlreich vorhanden ist, dass kein radioaktives Jod in der Schilddrüse eingelagert werden kann.

Die Katastrophenschutzbehörden haben bei einem schweren Unfall in einem Kernkraftwerk als Erste alle notwendigen Informationen über die Freisetzung von radioaktivem Jod und dessen Ausbreitung in der Umgebung. Daher können nur die Katastrophenschutzbehörden entscheiden, ob eine Jodblockade erforderlich ist, und empfehlen, in welchen Gebieten zu welchem Zeitpunkt die Jodtabletten eingenommen werden sollen. Damit die Jodblockade optimal funktioniert, sollte daher den Mitteilungen und Empfehlungen der Katastrophenschutzbehörden unbedingt Folge geleistet werden. Die Behörde wird gegebenenfalls in ihrer Aufforderung darauf hinweisen, welche Personengruppen die Tabletten einnehmen sollten.